DLV (Deutsche Luftsportverband) & NSFK (Nationalsozialistisches Fliegerkorps) Dolche

Historischer Rahmen

Nach 1919 förderte man Segel-/Gleitflug, später entstanden DLV-Strukturen zur einheitlichen Schulung. 1937 wurde das NSFK als Rechtsnachfolger gegründet; Gerät und Infrastruktur blieben staatlich.

DLV-/NSFK-Fliegermesser: Bauarten & Merkmale

DLV-Fliegermesser (frühe Ausführung, Neusilber)

• Gesamtlänge ca. 34 cm; alle Beschläge Neusilber/Nickel
• Griff & Stahlscheide mit blauem Saffianleder belegt; Parierstange als Flügel-Form
• Emailliertes HK-Medaillon (zeittypisches Hoheitssymbol), beidseitig eingesetzt
• Klinge poliert, zweischneidig, ohne Motto/Gravuren
• Herstellerlogo auf der Klinge; keine RZM

NSFK-Fliegermesser 1. Variante (Neusilber)

• Konstruktiv identisch zum DLV-Messer, erkennbar am NSFK-Ikarus-Stempel
• Auch Doppelstempel DLV + NSFK möglich (übernommene Bestände)

NSFK-Fliegermesser 2. Variante (Aluminium, ca. 1938/39)

• Alle Neusilberteile durch Aluminium ersetzt; Parierstange einteilig
• HK-Medaillons nicht eingesetzt, sondern mitgegossen; schwarz lackiert
• Griff & Scheide blau lackiert mit geprägter „Leder“-Struktur
• Leicht größere Gesamtlänge; Hersteller: F. A. Helbig, Steinbach (exklusiv)

DLV-„55 cm“ & Übergang zum Borddolch

• DLV-Dolch 55 cm (oft falsch „Ballonführerdolch“ genannt): sehr selten; hoher Trägerkreis
• Gekürzte 55 cm-Stücke auf ca. 48 cm zur Weiterverwendung nach Einführung des Borddolchs
• „Transistorial“ – Übergangsmodell (1934–36): versilberte Neusilber-Beschläge, Krampen-Befestigung; Kette meist 9/13 oder 9/14

Stempel & Hersteller

• Kein RZM bei DLV, NSFK, Luftwaffe; stattdessen Herstellerlogos
• Gelegentlich Luftwaffen-Abnahmestempel (Adler über Zahl, z. B. 3/5/8)
• Aluminium-NSFK (2. Var.): F. A. Helbig, Steinbach; NSFK-Ehrendolch (Seltenheit): SMF
• Frühe DLV-55 cm u. a.: Eickhorn, Paul Weyersberg, J. A. Henckels, Adolf Braun (Berlin)