Ehrenzeichen vom 9. November 1923, sog. "Blutorden"

„Blutorden“ – Ehrenzeichen vom 9. November 1923 (1923 & 1934)

Der sogenannte Blutorden (offiziell: Ehrenzeichen vom 9. November 1923) war eine der ranghöchsten nationalsozialistischen Auszeichnungen. Er wurde an Teilnehmer und Verdiente des gescheiterten Hitler-Ludendorff-Putsches von 1923 sowie später (ab 1934) an ausgewählte Personen für besondere Verdienste verliehen. Aufgrund der sehr geringen Verleihungszahlen und der hohen Symbolik gehört er heute zu den seltensten und meistgefälschten Auszeichnungen dieser Epoche.

Entstehung & Verleihungsgrundsätze

Ursprung (1923/1933): Erinnerung an den Marsch vom 9. November 1923 in München (Feldherrnhalle). Nach der Machtübernahme 1933 Reaktivierung als staatlich anerkanntes Ehrenzeichen.
Trägerkreis: Zunächst nachweisliche Putsch-Teilnehmer und frühe Parteimitglieder; ab 1934 auch Personen mit besonderen Verdiensten (z. B. „Blutzeugen“-Angehörige, Spender, Förderer).
Rangordnung: Innerhalb der NS-Ordenshierarchie eines der höchstgestellten Ehrenzeichen.
Seltenheit: Verleihungen blieben zahlenmäßig sehr begrenzt (begehrte Provenienzen mit Urkunden/Etuis).

Varianten & Gestaltung

Typ A (frühe Ausführung): Hochwertige Prägung/Feinsilber, detailreiche Medaillenoptik; teils Hersteller-/Feingehaltsmerkmale am Rand. Häufig mit namentlicher Trägernummer (gestempelt).
Typ B (spätere Ausführung ab 1934): Geringfügig vereinfachte Prägung; weiterhin hochwertige Ausführung, jedoch mehr Streuung in Gewicht/Patina.
Vorderseite: Relief der Feldherrnhalle mit Umrandungstext (je nach Variante leicht abweichend).
Rückseite: Eichenlaubkranz, zentrales Hoheitszeichen (periodentypisch), Trägernummer bei personalisierten Stücken.
Band & Trageweise: Rotes Band mit silberfarbenen Kantenstreifen; als Steckdekoration oder am Band an der Ordensschnalle geführt.

Echtheit & Prüfungspunkte

Provenienz: Verleihungsurkunde, Etui, zeitgenössische Fotos/Listen sind die wichtigsten Nachweise.
Prägequalität: Scharfe Konturen (Feldherrnhalle, Stufen, Balustraden), stimmige Tiefe; unscharfe Güsse sind Warnsignal.
Material/Patina: Periodische Silberlegierungen/Feinsilber; natürlich gewachsene Patina (nicht künstlich gefärbt).
Trägernummern: Konsistente Punzen (Typografie, Tiefe, Position); Abgleich mit bekannten Nummernreihen sinnvoll.
Band/Öse: Passende Bandtextilien, periodische Vernähung; nachträglich „aufgefrischte“ Bänder kritisch prüfen.

Markt & Rechtlicher Hinweis

Originale Blutorden erzielen – je nach Erhaltungszustand und Dokumentensatz – sehr hohe Sammlerpreise. Bitte beachten Sie die gesetzlichen Vorgaben zu Kennzeichen in Ihrer Rechtsordnung; eine zeitgeschichtliche Einordnung ist bei Präsentation/Verkauf obligatorisch.

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Ehrenzeichen vom 9. November 1923, sog. Blutorden, Nr. 4002

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