Seltenes Fallschirm-Kappmesser des Herstellers F.&A. Helbig (GAEFLER) Steinbach.
Diese Messer wurden in den späten 1930er-Jahren als Ausrüstung für fliegendes Personal und Fallschirmjäger der Luftwaffe gefertigt und gehören heute zu den seltensten Varianten des deutschen Flieger-Kappmessers.
Griff: Dunkelbraune Griffschalen aus Nussbaumholz mit charakteristischer Thüringer Verarbeitung.
Der vernietete Tragebügel entspricht der typischen Helbig-Konstruktion; die Nieten sitzen leicht diagonal – ein markantes Erkennungsmerkmal dieser seltenen Fertigung.
Starke, einwandfrei funktionierende Federn.
Klinge: Einschneidige Gleitklinge aus rostfreiem Stahl, sauber erhalten mit klar lesbarem Herstellerzeichen
„F.&A. Helbig (GAEFLER) Steinbach Kr.M.“.
Die Klinge gleitet durch Schwerkraft nach vorne und wird über den Auslösehebel bedient.
Im Bereich der Klingenwurzel befindet sich der originale Luftwaffen-Abnahmestempel mit stilisiertem Adler.
Aufreiber (Ahle): Umklappbares Stahlwerkzeug mit kräftiger Feder, ideal für das Lösen von Leinen und Knoten.
An der Angel trägt dieses Exemplar einen typischen Prüf- bzw. Montagestempel, wie er für Thüringer Kappmesser dokumentiert ist.
Zustand: Ein hervorragend erhaltenes Stück.
Alle Bauteile straff, original und funktional – eine außergewöhnlich authentische Helbig-Fertigung und ein sehr seltenes Beispiel dieses Herstellers.
Das Fallschirm-Kappmesser gehörte im Zweiten Weltkrieg zur persönlichen Notausrüstung fliegender Besatzungen
und wurde auch von Fallschirmjägern verwendet. Es diente zum schnellen Durchtrennen von Gurten oder Leinen
und war aufgrund seines Fallmechanismus auch mit Handschuhen leicht bedienbar.
Der Thüringer Hersteller F.&A. Helbig (GAEFLER) Steinbach nahm im Rahmen eines dezentralen
Rüstungsprogramms eine besondere Rolle ein. Um Solingen bei Luftangriffen zu entlasten, wurden
einzelne Fertigungsaufträge bewusst in regionale Handwerkszentren verlagert. Helbig produzierte nur
sehr geringe Stückzahlen des nicht zerlegbaren Typs-I und gehört heute zu den seltensten Herstellern
der gesamten Fallmesser-Produktionslinie.
Typische Merkmale der Helbig-Fertigung waren diagonal gesetzte Nieten, eine leicht verlängerte Flachfeder
sowie sichtbar vereinfachte Bauteile, die sich von den Solinger Messern unterscheiden. Charakteristisch
ist zudem ein spezifischer Abnahmestempel der Luftwaffe an der Angel des Aufreibers – ein wichtiges
Echtheitsmerkmal, das vor allem bei dieser Thüringer Fertigung zu finden ist.
Durch die Kombination aus geringer Produktionszahl, regionaler Fertigung und den markanten technischen
Eigenheiten zählen die Kappmesser von F.&A. Helbig heute zu den begehrtesten und am seltensten
erhaltenen Varianten dieser Ausrüstung.