Heeres-Offiziersdolch mit Gehänge und Portepee - Weyersberg Kirschbaum & Cie. (WKC), Solingen
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Hersteller
Weyersberg Kirschbaum & Cie. WKC
Modell
M1935
Klinge
zweischneidig
Länge
405 mm
Gewicht
440 g
Gehänge
zweiteiliges Gehänge, silbergewirkt
Zustand
2
Heeres-Offiziersdolch mit Gehänge und Portepee - Weyersberg Kirschbaum & Cie. (WKC), Solingen
Heeres-Offiziersdolch mit orangenem Griff. Modell 1935. Dolch ist zusammen
mit Gehänge. Auf der Parierstange befindet sich der
Reichsadler der nach links schaut. Die Klinge ist sauber, ohne Schäden
oder Rost, auf der Rückseite der Klinge befindet sich der Hersteller Weyersberg Kirschbaum & Cie. (WKC), Solingen. Die Scheide ist aus neuversilberten Stahl
angefertigt. Scheidenmundstück ist separat eingesetzt und an der Seite verschraubt.
Zwei Scheidenbänder mit Eichenlaubmotiven und zwei Trageringen, die
verschweißt und damit komplett geschlossen sind. Zweiteiliges Gehänge
silbergewirkt und mit Samt unterlegt.
Heeres-Offiziersdolch mit Gehänge und Portepee - Weyersberg Kirschbaum & Cie. (WKC), Solingen
Geschichte zum Dolch
Heeres Offiziersdolch der Wehrmacht wurde ursprünglich von dem Berliner Künstler PAUL CASBERG (Pseudonym) entworfen. Das Tragen des Heeresdolches wurde am 4. Mai 1935 offiziell genehmigt. Für den Dolch wurde auch ein Aluminium Portepee und 7 unterschiedliche Gehänge entwickelt. Die Herstellung des Heeresdolches war am 27. Mai 1943 und das Tragen des Dolches am 05. September 1944 eingestellt worden. Ab dem 24. Dezember 1944 wurden den Offizieren befohlen, anstelle des Heeresdolches eine andere Waffe zu tragen. Da der Heeresdolch ein persönlicher Gegenstand der Offiziersbekleidung war, kauften meistens die Offiziere den Dolch für ihr eigenes Geld. Ein Heeresdolch hat damals ca. 11,50 RM (Reichsmark) gekostet.
Bezeichnung/Modell
Offiziersdolch des Heeres [1935]
Griff
Der Griff ist rund mit zweifach verdrehten Rillen/Kanneluren und besteht normal aus farbigen Trolon: weiß, gelb oder orange. Aber es sind auch andere Materialien bekannt, Gips- oder Holzkern mit Zelluloid überzogen oder eher die seltenen Varianten aus Galalith, Elfenbein oder Bernstein. Je nach Modell und Hersteller variieren die Griffe an der Form und an dem Gradwinkel der Kanneluren. Die Form der Kanneluren ist konvex bzw. nach außen gewölbt. Der Knauf ist rund und aus demselben Material, wie die Parierstange. Der Knauf ist konisch und wird auf die Klingenangel festgeschraubt, er war zuerst mit 12 und später mit 14 Eichenlaubblätter verziert. Am unteren Ende des Griffes befindet sich der Griffring, der mit 6-8 Eichenblätter in einer Reihe nebeneinander verziert ist.
Parierstange
Die Parierstange ist in Form eines Reichsadlers, der nach links schaut. Zu den beiden Enden hin wirbeln die Flügel nach unten. In der Mitte befindet sich der Adler, der in seinen Krallen einen Kranz mit dem Hakenkreuz festhält. Je nach Modell und Hersteller sind verschiedene Ausführungen der Parierstange bekannt, Merkmale dafür sind unter anderem der Schnabel, die Brust und die Armschwingen des Adlers. Bei den frühen Modellen wurden die Parierstangen und der Knauf noch mit der Hand nachgearbeitet, erst ab 1936 wurde die Herstellung standardisiert.
Klinge
Die Klinge ist aus vernickeltem oder poliertem Stahl, gerade, sechskantig, flach, zweischneidig und wird zur Spitze hin schmaler. Auf der Rückseite befindet sich das Herstellerlogo, auch ohne Hersteller sind Klingen vorhanden, allerdings wurden die Klingen nicht mit einem RZM Herstellercode angefertigt. Insgesamt sind min. 38 Hersteller von der Heeresdolchklinge bekannt. Unter dem Griff befindet sich die Klingenangel, entweder flach oder rund mit einer Herstellermarkierung. Die Klingen wurden auch mit zahlreichen Gravuren oder aus Damaststahl hergestellt, was eher selten ist.
Scheide
Die Scheide besteht aus Mundblech und aus zwei eichenlaubverzierten Scheidenbändern mit zwei losen Trageringen. Die Scheide ist aus einem Stück Stahlblech gezogen und auf der Vorder- und Rückseite mit körniger Oberflächenstruktur versehen. Die Spitze ist abgerundet. Das Mundstück wurde separat eingesetzt und entweder an einer, oder an den beiden Seiten oder auf der Rückseite mit einer Schraube verschraubt. An dem Scheidenmundstück sind innen zwei Federbandstreifen befestigt, die zur Mitte hin konkave Wölbung haben. Auf die Scheide wurden die beiden Scheidenbänder immer separat aufgeschoben, die Ringe für das Tragegehänge wurden immer verschweißt und damit komplett geschlossen.
Gehänge
Das Gehänge besteht aus zwei Silberbändern, die mit grünem oder braunem Samt unterlegt sind. Die Bänder verlaufen nach oben zur rechteckigen Tragevorrichtung, wo es an den Tragehaken befestigt wird. Im unteren Bereich befinden sich zwei ovale, eichenlaubverzierte Schnallen. Die Karabinerhaken und die obere Tragevorrichtung wurden bei dem sogenannten Luxusgehänge ebenfalls mit Eichenlaub verziert. Es sind ca. sieben Gehängevarianten von dem Heeres-Offiziersdolch bekannt.
Portepee
Das Portepee an sich gibt es bereits seit Anfang des 16. Jahrhundert. Das Wort Portepee kommt aus dem Französischen, und setzt sich aus Porté=Tragen und Èpee=Schwert. Bei dem Heeres-Offiziersdolch wurde das Portepee gleich mit dem Dolch selbst 1935 eingeführt und über den Griff gewickelt und getragen. Es besteht innen aus einem Holzkern und außen ist es mit einer silbernen Rundschnur aus Aluminiumgespinst, -litze gewickelt. Die Länge des Portepees ist bei dem Heeresdolch ca. 42 cm und ist identisch, außer der Länge, zu den Kriegsmarine-Portepees. Je nach Hersteller und Modell variieren die Länge und die Dicke der Rundschnur minimal. Der Kranz und die Quaste bilden die sog. Portepeeeichel. Über der Quaste ist ein Stengel und ein silberner Schieber. Laut Uniformen Markt 23/1.12.1942) sind zwei Arten vom Anbringen des Portepees bekannt, einmal die sog. „richtige“ und „moderne“ Art. Bei der „richtigen“ Art pendelt die Quaste lose zwischen den Schnüren und dem Griff des Dolches hin und her, während bei der „modernen“ Art die Quaste durch die Schlaufe gezogen wird und dadurch ist die Schnur der Quaste an tiefer Stelle festgehalten.
Sonstiges
Ursprüngliche Bezeichnung für den Heeres-Offiziersdolch lautete „kurze Offizier-Seitenwaffe“. Vom Heeres-Offiziersdolch sind auch sog. Miniaturen vorhanden, die ca. 19-24 cm lang sind, wobei die 24 cm Variante als Halb-Miniatur bezeichnet wird. Die Miniaturen wurden von den Herstellern als Werbegeschenk zusammen mit einem Musterkoffer hergestellt. Die längere Variante wurde detailgetreu produziert und lässt sich auch, wie die normale Variant, komplett zerlegen. Oft hatten diese auch eine Werbeaufschrift des Herstellers auf der Klinge. Heers-Offiziersdolche mit dem Hersteller Emil Voos, sind besonders bei den Sammlern beliebt.
Trägerbilder
Bekannte Kopien
Hersteller

Aesculap, Tuttlingen

Büchel Rudolf (RBS), Solingen

Christians Gebr. (Christianswerk) Solingen

Clemen & Jung, Solingen

Coppel Alexander (ALCOSO) Solingen

Eickhorn Carl, Solingen

Evertz Arthur, Solingen

Hack Josef Österreich

Heller Gebrüder, Marienthal

Henckels J.A. ZWILLING, Solingen

Herder R. Albrecht, Solingen

Höller F. W., Solingen

Hörster E. & F. Co., Solingen

Gräfrath Gebr. GRÄWISO, Solingen

Klaas Robert, Solingen

Kolping Hans, Solingen

Krebs Carl Julius, Solingen

Krebs Peter Daniel, Solingen

Lauterjung & Co. TIGER, Solingen

Lauterjung & Sohn PUMA, Solingen

Lüneschloss P. D., Solingen

Lütters & Cie. Carl, Solingen

Pack Ernst & Söhne (E. P. & S.), Solingen

Plümacher Richard & S., Solingen

Ritter Kuno, Solingen

Schaaff C.D. PERFECTUM, Solingen

Schüttelhöfer A. ASSO, Solingen

Seilheimer Paul (PS), Solingen

Solinger Axt- und Hauerfabrik

Spitzer C. Gustav, Solingen

Stöcker & Co. SMF, Solingen

Voos Emil, Solingen

Weyersberg Kirschbaum & Cie. (WKC), Solingen

Weyersberg Max Waffenfabrik (WMW), Solingen

Weyersberg Paul & Co., Solingen

Wingen Anton Junior, Solingen

Wüsthof Carl, Solingen

Wüsthof Ed. (DREIZACKWERK), Solingen
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