Luftwaffen Offiziersdolch [1937] mit Gehänge und Portepee

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Modell

M1937 – 2. Modell

Klinge

zweischneidig

Länge

430 mm

Gewicht

483 g (mit Gehänge & Portepee)

Zustand

2

Frage zum Produkt? Artikelnummer 3914-201025

Luftwaffen Offiziersdolch [1937] mit Gehänge und Portepee

Luftwaffen-Offiziersdolch, Modell 1937 – 2. Modell. Gesamtlänge: 43,0 cm. Komplett mit zweiteiligem Gehänge und kurzem Luftwaffe-Portepee. Besonders hervorzuheben ist der Bernsteingriff – eine deutlich seltener vorkommende Variante, die durch ihre warme Farbgebung und charakteristische Maserung zu den begehrten Sammlerexemplaren zählt.


Griff: Weißer Griff mit Doppeldraht-Wicklung; bernsteinfarbenes Imitat mit typischer verlaufender Maserung. Die Kanneluren sind konvex (nach außen gewölbt). Kugelförmiger Knauf beidseitig mit Sonnenrädern und Eichenlaubdekor, auf die Klingenangel fest aufgeschraubt. Parierstange in Form des nach links blickenden Luftwaffenadlers mit nach unten gezogenen Flügeln; Rückseite fein gekörnt und sauber ausgeführt.

Klinge: Zweischneidig, blank, in sehr guter Erhaltung mit scharfer, vollständiger Spitze. Ohne Herstellermarkierung (werksmäßig möglich). Zwischen den Klingenschultern und der unteren Parierstange sitzt das originale Stoßleder.

Scheide: Stahlscheide aus einem Stück, mit feiner körniger Oberflächenstruktur. Zwei mit Eichenlaub verzierte Beschläge mit geschlossenen Trageringen. Die Spitze ist abgerundet und unbeschädigt, das Mundstück separat eingesetzt und seitlich mit zwei Schrauben fixiert.

Gehänge: Originales Luftwaffen-Gehänge (zwei Riemen) mit filigranem Eichenlaubdekor. Rückseite mit hochwertigem Samt unterlegt. Deutlich lesbare Markierung: „DRGM – RZM U.E.10“ (Wilhelm Deus, Solingen). Diese Kennzeichnung weist auf die Produktion durch die Reichszeugmeisterei (RZM) hin. Zustand 2 (gebraucht, sehr gut erhalten). Portepee: Kurzes Luftwaffe-Portepee, zeittypische Ausführung, mit gleichmäßiger Alterspatina.

Luftwaffen-Offiziersdolch 2. Modell mit Gehänge und Portepee – Gesamtansicht

Detailansicht: Griff mit Drahtwicklung, Adler-Parierstange und Sonnenrad-Knauf

Historische Einordnung: Luftwaffen-Offiziersdolch (2. Modell, 1937)

Der Luftwaffen-Offiziersdolch des 2. Modells wurde am 19. Juli 1937 offiziell eingeführt und ersetzte den Borddolch des 1. Modells. Bis Oktober 1937 waren beide Varianten parallel im Gebrauch, ehe das neue Modell verbindlich für alle Offiziere und Offiziersanwärter eingeführt wurde. Ab März 1938 durfte der Dolch auch von Unteroffizieren mit Portepee getragen werden. Im Dezember 1943 wurde das Tragen offiziell untersagt.

Die charakteristische Form mit dem kugeligen Sonnenrad-Knauf und der markanten Adler-Parierstange symbolisierte den Rang und die Zugehörigkeit zur Luftwaffe. Parierstange und Knauf bestanden meist aus Aluminium, teils vernickelt oder versilbert, während spätere Kriegsfertigungen oft aus Zinklegierungen bestanden.

Die Griffe wurden aus Trolon oder zelluloidüberzogenem Holz gefertigt. Neben weißen Ausführungen existierten auch gelbe und bernsteinfarbene Varianten, die bei Lichteinfluss nachdunkelten. Diese seltenen Bernsteingriffe verleihen dem Dolch ein besonders edles Erscheinungsbild und sind bei Sammlern heute hochgeschätzt. Varianten aus Elfenbein oder Elfenbeinimitat waren in den 1930er-Jahren extrem teuer und wurden nur auf Wunsch gefertigt.

Die Scheiden wurden aus Stahl gefertigt und mit einer feinen, gleichmäßigen Körnung versehen. Die beiden Scheidenbänder mit Eichenlaubmuster und geschlossenen Trageringen waren separat angebracht. Das Mundstück wurde herstellerspezifisch mit einer oder zwei Schrauben fixiert. Die Fertigungsqualität blieb auch während des Krieges erstaunlich hoch, wenngleich das Material zunehmend vereinfacht wurde.

Das Gehänge aus graublauer Borte mit Aluminiumfäden wurde an rechteckigen Eichenlaubschnallen befestigt. Besonders luxuriöse Varianten waren mit den Markierungen „DRGM – RZM U.E.10“ versehen, was auf den Hersteller Wilhelm Deus, Solingen hinweist. Diese Kombination aus Reichszeugmeisterei- und Gebrauchsmusterschutz-Kennzeichnung ist einzigartig und unterstreicht die Exklusivität früher Luxusgehänge.

Das Portepee bestand anfänglich aus silberfarbenen Aluminiumfäden, später aus Kunstseide mit Zellophanüberzug. Es wurde in klassischer Weise um Griff und Parierstange geschlungen. Viele zeitgenössische Fotos zeigen individuelle Trageweisen, die von der offiziellen Vorschrift abweichen.

Der Luftwaffen-Offiziersdolch verkörperte nicht nur den Rang seines Trägers, sondern auch die ästhetischen Ideale der 1930er-Jahre: klare Linien, symbolträchtige Ornamente und hohe Fertigungsqualität. Heute zählt er zu den ikonischsten Blankwaffen der Luftwaffe – besonders in Verbindung mit originalem Gehänge, Portepee und bernsteinfarbenem Griff gilt er als wertvolles Sammlerstück mit authentischer Historie.

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