RZM M11
RZM M11 • Dienstaltersabzeichen der NSDAP
Einführung
Die Reichszeugmeisterei (RZM) war die zentrale Beschaffungsstelle der NSDAP, gegründet 1928 in München, und verantwortlich für die Koordination von Uniformen, Ausrüstung und Auszeichnungen. Die RZM führte ein Lizenzsystem ein, das Herstellern die Produktion von Parteiartikeln unter strengen Qualitäts- und Designstandards erlaubte. Unter der Kategorie M11 fielen die Dienstaltersabzeichen der NSDAP, die für langjährige Mitgliedschaft und Loyalität verliehen wurden. Diese Abzeichen waren ein bedeutendes Symbol für den Dienst innerhalb der Partei und wurden vor allem an Uniformen getragen, um den Status und die Verdienste der Träger hervorzuheben.
Bedeutung der Dienstaltersabzeichen
Die Dienstaltersabzeichen (RZM M11) wurden Mitgliedern der NSDAP verliehen, die eine bestimmte Dauer der Zugehörigkeit zur Partei nachweisen konnten, typischerweise für 10, 15 oder 25 Jahre Dienst. Sie waren ein sichtbares Zeichen für Loyalität und Engagement und wurden bei offiziellen Anlässen und Paraden stolz präsentiert. Im Gegensatz zu den kleineren M12 Miniaturabzeichen waren die M11-Abzeichen größer und für die Uniform konzipiert, um die Bedeutung des Trägers innerhalb der Partei zu unterstreichen.
- Zweck: Anerkennung von langjähriger Loyalität und Dienst.
- Design: Meist aus Buntmetall, oft mit Emaille oder Versilberung, verziert mit Symbolen wie dem Hakenkreuz oder Adler.
- Größe: Größer als M12, typischerweise zwischen 30 und 40 mm, für die Anbringung an Uniformen.
Hersteller und RZM-Codes
Die Produktion der M11 Dienstaltersabzeichen war streng reguliert, und nur lizenzierte Hersteller durften diese Abzeichen produzieren. Jeder Hersteller erhielt eine eindeutige RZM-Nummer, die auf der Rückseite des Abzeichens eingeprägt war. Nachfolgend eine Liste bekannter Hersteller für M11-Abzeichen:
RZM Code M11 | Hersteller | Ort |
---|---|---|
M11/1 | Steinhauer und Lück | Lüdenscheid |
M11/2 | B. H. Mayers Kunstprägeanstalt | Pforzheim |
M11/3 | Ferdinand Roffstätter | Bonn am Rhein |
M11/4 | Alfred Stübbe, Inh. H. Tegge | Berlin |
M11/5 | Gustav Brehmer | Markneukirchen |
M11/6 | Paul Meybauer | Berlin |
M11/7 | Foerster und Barth | Pforzheim |
M11/8 | Eugen Schmidhäussler | Pforzheim |
M11/9 | Schwenner & Cie | Eggenberg b. Graz |
M11/10 | Deschler & Sohn | München |
M11/11 | Grossmann & Co. | Wien |
M11/12 | F. Jungwirth | Wien |
M11/13 | Friedrich Orth | Wien |
M11/14 | Gebrüder Jäger | Gablonz |
M11/15 | Karl Wurster | Markneukirchen |
M11/16 | Carl Poellath | Schrobenhausen |
M11/17 | L. Chr. Lauer | Nürnberg |
M11/18 | Heinrich Ulbrichts Witwe | Kaufing b. Schwanenstadt |
M11/19 | Wilhelm Deumer | Lüdenscheid |
M11/20 | F. W. Assmann & Söhne | Lüdenscheid |
M11/21 | Josef Rillebrand | Gablonz |
M11/22 | Ferdinand Wagner | Pforzheim |
M11/23 | Hans Doppler | Weis |
M11/25 | Fr. Keck & Sohn | Pforzheim |
M11/26 | Karl Pichl | Innsbruck |
M11/27 | Rudolf Richter | Schlag b. Gablonz |
M11/28 | Konrad Seibotb | Gablonz |
M11/29 | Simet & Co | Wien |
M11/30 | Rudolf Souval | Wien |
M11/31 | Karl Wild | Hamburg |
M11/32 | Oswald Posselt | Gablonz |
M11/33 | Fritz Zimmermann | Stuttgart |
M11/34 | Frank & Reit | Stuttgart |
M11/35 | Argentor-Werke, Rust & Hetzel | Wien |
M11/36 | Richard Simm & Söhne | Gablonz |
M11/39 | Karl Hensler | Pforzheim |
Materialien und Herstellung
Die Dienstaltersabzeichen wurden aus verschiedenen Materialien gefertigt, darunter:
- Buntmetall: Häufig versilbert oder bronziert, um ein hochwertiges Erscheinungsbild zu gewährleisten.
- Emaille: Verwendet für farbliche Akzente, insbesondere bei Hakenkreuzen, Adlern oder Schriftzügen.
- Zink: In späteren Kriegsjahren aufgrund von Materialknappheit häufiger genutzt, oft mit Kaltemaille oder Lack überzogen.
Die Herstellung erfolgte unter strenger Aufsicht der RZM, um einheitliche Standards zu gewährleisten. Jedes Abzeichen trug das RZM-Symbol sowie die Hersteller- und Kategoriennummer (M11), um Authentizität und Qualität zu garantieren.
Sammlerwert und Authentizität
Heute sind RZM M11 Dienstaltersabzeichen begehrte Sammlerstücke. Ihr Wert hängt von mehreren Faktoren ab:
- Zustand: Ungetragene Abzeichen oder solche mit intakter Emaille sind besonders wertvoll.
- Hersteller: Bestimmte Hersteller, wie Steinhauer & Lück oder Wilhelm Deumer, sind aufgrund ihrer Qualität besonders gefragt.
- Seltenheit: Abzeichen von weniger bekannten Herstellern oder solche mit niedrigen Seriennummern können höhere Preise erzielen.
- Historische Bedeutung: Abzeichen mit nachweisbarer Provenienz (z. B. mit Trägerfoto oder Dokumentation) sind besonders interessant für Sammler.
Sammler sollten auf die Echtheit achten, da Fälschungen auf dem Markt existieren. Wichtige Merkmale für die Authentizität sind:
- Klare RZM-Markierung mit Herstellercode.
- Hochwertige Verarbeitung, insbesondere bei frühen Produktionen.
- Materialkonsistenz (z. B. Buntmetall statt minderwertiger Legierungen).
Fazit
Die RZM M11 Dienstaltersabzeichen der NSDAP sind ein bedeutendes Stück Geschichte, das die organisatorische Struktur und Symbolik der NSDAP widerspiegelt. Sie dienten als Zeichen der Loyalität und des Engagements und sind heute wertvolle Sammlerobjekte. Durch die strenge Regulierung der Reichszeugmeisterei und die hohe Qualität der Herstellung bleiben diese Abzeichen ein wichtiges Zeugnis der Zeit des Nationalsozialismus.
Kontakt und Beratung
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Hinweis: Der Handel mit NSDAP-Artikeln unterliegt in vielen Ländern strengen rechtlichen Bestimmungen. Bitte informieren Sie sich über die geltenden Gesetze in Ihrem Land.