SA Dienstdolch [Mittlere Fertigung] mit Gehänge - RZM M7/66 (Eickhorn Solingen)
Dienstdolch der Sturmabteilung (SA) in mittlerer Fertigung 1936–1938, mit RZM Code M7/66 für den Hersteller Carl Eickhorn Solingen. Ein sehr schönes Beispiel dieser Produktionsperiode, vollständig mit originalem SA-Gehänge.
Griff: Brauner Holzgriff mit vertikalem Verlauf der Maserung. Eingesetzter Hoheitsadler aus Aluminium und emailliertes SA-Emblem in Rot und Silber, beides original eingesetzt und nicht nachbearbeitet. Die Griffkanten zeigen altersbedingte, authentische Gebrauchsspuren.
Klinge: Zweischneidig und spiegelblank erhalten, mit tief geätzter Devise auf der Vorderseite: „Alles für Deutschland“.
Auf der Rückseite befindet sich das Herstellerlogo Carl Eickhorn Solingen sowie die RZM-Markierung M7/66.
Die Klingenschultern schließen exakt mit der unteren Parierstange ab – ein Merkmal hochwertiger Eickhorn-Fertigung dieser Periode.
Scheide: Aus Eisen gefertigt, mit vollständig erhaltener Originallackierung in Braun.
Beide Scheidenbeschläge vernickelt, befestigt mit seitlich eingeführten Rundschrauben.
Am oberen Beschlag der Ring für das Tragegehänge.
Gehänge: Braunes Leder-Gehänge mit originalem Schnappverschluss.
Der funktionierende Verschluss ist mit RZM M5c/93 (Paulmann & Crone, Lüdenscheid) gestempelt.
Schnalle und Schnappverschluss bestehen aus vernickeltem Stahl – komplett in hervorragender, unbeschädigter Erhaltung.
Historische Einordnung: SA-Dienstdolch Modell 1933
Der SA-Dienstdolch wurde Ende 1933 unter Leitung von Ernst Röhm eingeführt und war als
Ehrendolch für die Angehörigen der Sturmabteilung (SA) gedacht. Das Design basierte auf dem sogenannten
„Holbein-Dolch“ aus dem 15. Jahrhundert, dessen Form als Symbol für Ritterehre und Loyalität galt.
Die mittlere Fertigungsperiode von 1936 bis 1938 war durch Materialumstellungen und die Einführung der
RZM-Kontrollmarken gekennzeichnet. Hersteller wie Carl Eickhorn produzierten in dieser Zeit
Dolche mit Mischmaterialien (Nickel, Aluminium, Zink) und beidseitig gekennzeichneter Klinge.
Die Qualität blieb trotz Rationalisierung auf hohem Niveau, was insbesondere an den präzisen Übergängen von Griff zu Parierstange
und der tief geätzten Devise erkennbar ist.
Das hier gezeigte Stück mit RZM-Code M7/66 ist ein typisches Beispiel der Solinger Produktion
und zeigt die hervorragende handwerkliche Präzision dieser Übergangszeit zwischen früher und später Fertigung.