Reichszeug Meisterei - RZM

Reichszeugmeisterei (RZM): Geschichte & Kategorien

Reichszeugmeisterei (RZM)

Einführung

Die Reichszeugmeisterei (RZM) war die zentrale Beschaffungsstelle der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), gegründet 1928 in München. Sie war verantwortlich für die Koordination der Produktion und Lieferung von Uniformen, Ausrüstung und Abzeichen, die die Symbolik und Ideologie der Partei repräsentierten. Die RZM führte ein strenges Lizenzsystem ein, das sicherstellte, dass nur zugelassene Hersteller Parteiartikel unter einheitlichen Qualitäts- und Designstandards herstellen durften. Dieses System garantierte die Konsistenz und Authentizität von NSDAP-Insignien, die von Mitgliedern bei offiziellen Anlässen und im Alltag getragen wurden.

Bedeutung der Reichszeugmeisterei

Die RZM spielte eine Schlüsselrolle in der Organisation und Verbreitung der NSDAP-Symbolik. Durch die zentralisierte Kontrolle der Produktion stellte sie sicher, dass alle Parteiartikel – von Abzeichen bis hin zu Uniformen – den ideologischen und ästhetischen Anforderungen der NSDAP entsprachen. Die RZM war nicht nur eine logistische Einrichtung, sondern auch ein Instrument zur Vereinheitlichung der Parteiidentität. Ihre Arbeit ermöglichte es, dass Abzeichen und andere Artikel, wie Miniatur-Dienstaltersabzeichen (M12), reguläre Dienstauszeichnungen (M11), Tagungsabzeichen (M9) oder Produkte von Hilfsbetrieben (M7h), einheitlich gestaltet und von hoher Qualität waren.

  • Zweck: Zentralisierte Koordination und Qualitätskontrolle von NSDAP-Artikeln.
  • Lizenzsystem: Nur zugelassene Hersteller durften Parteiartikel produzieren, gekennzeichnet durch RZM-Codes.
  • Symbolik: Förderung der NSDAP-Ideologie durch standardisierte Designs und Symbole wie Hakenkreuz oder Adler.

RZM-Kategorien

Die RZM unterteilte ihre Hersteller in verschiedene Kategorien, die jeweils spezifische Arten von Artikeln produzierten. Nachfolgend eine Übersicht der bekanntesten Kategorien:

Kategorie Beschreibung
M1Hersteller von Partei- und Mitgliedsabzeichen: Produktion von Abzeichen wie dem Parteiadler oder Mitgliedsnadeln, die die Zugehörigkeit zur NSDAP symbolisierten.
M2Hersteller von Uniformteilen: Zuständig für die Produktion von Uniformzubehör wie Knöpfen, Schnallen und anderen Metallteilen für NSDAP-Uniformen.
M4Hersteller von Ehrenzeichen: Fertigung von speziellen Auszeichnungen und Ehrennadeln für besondere Verdienste innerhalb der Partei.
M5Hersteller von Abzeichen für Organisationen: Produktion von Abzeichen für NSDAP-Organisationen wie SA, SS oder Hitlerjugend.
M7Hersteller von Metallwaren: Fertigung von Metallartikeln wie Anstecknadeln, Medaillen und anderen Parteiutensilien.
M7hHilfsbetriebe: Unterstützende Hersteller, die Abzeichen und Metallwaren in Zusammenarbeit mit lizenzierten Hauptproduzenten fertigten.
M9Tagungsabzeichen: Erinnerungsstücke für Teilnehmer von NSDAP-Veranstaltungen wie Parteitagen oder Kundgebungen.
M11Reguläre Dienstauszeichnungen: Abzeichen für langjährige Parteimitgliedschaft, typischerweise für 10, 15 oder 25 Jahre Dienst.
M12Miniatur-Dienstaltersabzeichen: Kleinformatige Versionen der regulären Dienstauszeichnungen (M11), für besondere Anlässe oder zivile Kleidung.

Materialien und Herstellung

Die von der RZM überwachten Artikel wurden aus verschiedenen Materialien hergestellt, darunter:

  • Buntmetall: Häufig versilbert oder bronziert, um ein hochwertiges Erscheinungsbild zu gewährleisten.
  • Emaille: Verwendet für farbliche Akzente, insbesondere bei Symbolen wie Hakenkreuzen, Adlern oder Schriftzügen.
  • Zink: In späteren Kriegsjahren aufgrund von Materialknappheit häufiger genutzt, oft mit Kaltemaille oder Lack überzogen.

Die Herstellung erfolgte unter strenger Aufsicht der RZM, um einheitliche Standards zu gewährleisten. Jedes Abzeichen trug das RZM-Symbol sowie eine Hersteller- und Kategorienummer, um Echtheit und Qualität zu garantieren.

Sammlerwert und Authentizität

RZM-Abzeichen aus den Kategorien M1, M2, M4, M5, M7, M7h, M9, M11 und M12 sind heute begehrte Sammlerstücke. Ihr Wert hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Zustand: Ungetragene Abzeichen oder solche mit intakter Emaille sind besonders wertvoll.
  • Hersteller: Abzeichen von bekannten Herstellern wie Steinhauer & Lück oder Wilhelm Deumer sind aufgrund ihrer Qualität gefragt.
  • Seltenheit: Abzeichen von weniger bekannten Herstellern oder solche mit niedrigen Seriennummern können höhere Preise erzielen.
  • Historische Bedeutung: Abzeichen mit nachweisbarer Provenienz (z. B. mit Trägerfoto oder Dokumentation) sind besonders attraktiv.

Sammler sollten auf Echtheit achten, da Fälschungen auf dem Markt existieren. Wichtige Merkmale der Echtheit sind:

  • Klare RZM-Markierung mit Herstellercode.
  • Hochwertige Verarbeitung, insbesondere bei frühen Produktionen.
  • Materialkonsistenz (z. B. Buntmetall statt minderwertiger Legierungen).

Fazit

Die Reichszeugmeisterei (RZM) war ein zentraler Bestandteil der NSDAP-Organisation, der die Produktion von Parteiartikeln wie Abzeichen und Uniformen standardisierte und kontrollierte. Ihre Arbeit spiegelt die organisatorische Struktur und Symbolik der NSDAP wider. Heute sind RZM-Artikel, insbesondere aus den Kategorien M1, M2, M4, M5, M7, M7h, M9, M11 und M12, wertvolle Sammlerobjekte, die ein wichtiges Zeugnis der Ära des Nationalsozialismus darstellen.

Kontakt und Beratung

Haben Sie Fragen zur Reichszeugmeisterei oder möchten Sie Ihre Sammlung bewerten lassen? Kontaktieren Sie uns für eine fachkundige Beratung.

Hinweis: Der Handel mit NSDAP-bezogenen Gegenständen unterliegt in vielen Ländern strengen rechtlichen Bestimmungen. Bitte informieren Sie sich über die geltenden Gesetze in Ihrem Land.

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