Die Dienstalterslisten der SS

Historischer Überblick
Diese Seite erläutert Entstehung, Aufbau und Verwendung der Dienstalterlisten der SS (SS-DAL). Die Darstellung dient ausschließlich der dokumentarischen und wissenschaftlichen Aufarbeitung, erklärt kritisch, was eine Dienstalterliste der SS ist, und distanziert sich ausdrücklich von jeder Form nationalsozialistischer Ideologie.
Inhalt
  1. Dienstalterlisten der SS – Aufbau, Jahrgänge und Bedeutung
  2. Begriff und Zweck der Dienstalterlisten
  3. Historische Entwicklung und Jahrgänge
  4. Aufbau und Inhalte der Dienstalterlisten
  5. Bedeutung für Forschung und Provenienz
  6. Zugänglichkeit und Nachdrucke
  7. Hinweise zur Nutzung (Deutschland)
  8. Häufige Fragen (FAQ)

Dienstalterlisten der SS – Aufbau, Jahrgänge und Bedeutung

Die Dienstalterlisten der SS (SS-DAL) waren offizielle Personalverzeichnisse des Führerkorps der Schutzstaffel. Sie erschienen zwischen 1934 und 1938 sowie erneut in den Jahren 1942 bis 1944. Sie dokumentieren Dienstgrade, Beförderungen, Dienststellungen und Mitgliedsnummern und stellen heute eine zentrale Quelle für die historische Forschung dar.

Diese Darstellung dient ausschließlich der wissenschaftlichen, historischen und kritischen Information. Sie soll helfen, Aufbau und Funktion der SS-Dienstalterlisten zu verstehen und ihren Nutzen für Forschung, Provenienz und Dokumentation einzuordnen.


Begriff und Zweck der Dienstalterlisten

Die Dienstalterlisten gaben einen systematischen Überblick über das Führungskorps der SS. Sie basierten auf standardisierten Personalbögen, die zentral gesammelt und in regelmäßigen Abständen überarbeitet wurden.

Sie dienten unter anderem:

  • der Festlegung der Rang- und Dienstordnung,
  • der Dokumentation von Beförderungen, Positionen und Auszeichnungen,
  • der eindeutigen Identifikation von SS-Führern,
  • der Zuordnung von SS- und NSDAP-Mitgliedsnummern,
  • dem Vergleich von Karrierewegen und Laufbahnen.

Fragen wie „Was ist die Dienstalterliste der SS?“ oder „Wie liest man eine SS-Dienstalterliste?“ lassen sich anhand dieser Einträge klar beantworten.


Historische Entwicklung und Jahrgänge

In der historischen Forschung werden im Wesentlichen drei Phasen der Dienstalterlisten der SS unterschieden:

  • 1934–1938: vollständige Vorkriegsausgaben vom Reichsführer SS bis zum SS-Untersturmführer,
  • ab 1942: Kriegsausgaben, zunächst nur für höhere Dienstgrade (bis SS-Standartenführer),
  • 1944: eigenständige Dienstaltersliste der Waffen-SS sowie zwei Hauptbände der SS-DAL.

Besonders wichtig für biografische und provenienzgeschichtliche Fragestellungen sind die Jahrgänge 1934, 1938 und 1944, die häufig in Forschungsliteratur und Ermittlungsakten zitiert werden.

Ausgewählte Jahrgänge (Überblick)

Jahr / Stand Dienstgrade Bemerkungen
1. Oktober 1934 RFSS – SS-Sturmführer Erste vollständige Ausgabe.
1. Dezember 1938 (mit Nachtrag 15. Juni 1939) RFSS – SS-Untersturmführer Wichtigste Vorkriegsausgabe; oft zitiert.
30. Januar 1942 RFSS – SS-Standartenführer Erste Kriegsausgabe.
1. Juli 1944 SS-Obergruppenführer – SS-Hauptsturmführer Spezielle Dienstaltersliste der Waffen-SS.

Aufbau und Inhalte der Dienstalterlisten

Die Einträge folgen einem klaren Schema und sind nach Ranggruppen und Dienstalter (Rangdatum) geordnet. Innerhalb eines Dienstgrades stehen die dienstältesten Offiziere oben.

  • Name und Geburtsdatum,
  • SS-Dienstgrad und Datum der Beförderung,
  • aktuelle Dienststellung und Dienststelle,
  • SS-Nummer und NSDAP-Mitgliedsnummer,
  • wichtige Auszeichnungen (z. B. SS-Ehrenring, Ehrendegen, Orden).

Dadurch eignen sich die Dienstalterlisten nicht nur zur Identifikation einzelner Personen, sondern auch zur Rekonstruktion von Laufbahnen und Funktionsketten innerhalb der SS.


Bedeutung für Forschung und Provenienz

Nach 1945 wurden die SS-Dienstalterlisten von Ermittlungsbehörden und Historikern intensiv genutzt. Heute dienen sie insbesondere:

In Kombination mit Archivalien, Prozessunterlagen und Sekundärliteratur ermöglichen die Dienstalterlisten eine präzisere und kritischere Rekonstruktion von Biografien.


Zugänglichkeit und Nachdrucke

Originale der Dienstalterlisten sind selten. Seit den 1980er- und 1990er-Jahren existieren jedoch mehrere Nachdrucke und Mikrofiche-Editionen. Für die Forschung empfiehlt sich die Nutzung solcher geprüften Ausgaben oder digitaler Archivvorlagen, da private Abschriften Fehler enthalten können.

In der Praxis wird häufig zunächst mit einem gedruckten Exemplar gearbeitet, bevor gezielt weitere Quellen – etwa Personalakten oder Gerichtsunterlagen – herangezogen werden.


Hinweise zur Nutzung (Deutschland)

Der Umgang mit Dokumenten der SS unterliegt in Deutschland rechtlichen Einschränkungen (§ 86 und § 86a StGB). Jede Nutzung muss in einem klaren wissenschaftlichen, dokumentarischen oder aufklärerischen Kontext stehen und darf keinesfalls propagandistischen oder verharmlosenden Zwecken dienen.

Diese Seite versteht sich ausdrücklich als kritischer historischer Beitrag zur Dokumentation und Einordnung der SS-Dienstalterlisten und richtet sich an Forschende, Sammler und Interessierte, die sich seriös mit dem Thema auseinandersetzen möchten.


Häufige Fragen (FAQ) zu den Dienstalterlisten der SS

Was ist eine Dienstalterliste der SS?
Eine Dienstalterliste der SS ist ein offizielles Personalverzeichnis des SS-Führerkorps. Sie listet Dienstgrade, Beförderungsdaten, Dienststellungen, SS-Nummern, NSDAP-Nummern und wichtige Auszeichnungen auf.
Welche Jahrgänge sind besonders wichtig?
Besonders häufig genutzt werden die Jahrgänge 1934, 1938 sowie die Kriegsausgaben von 1942 bis 1944, einschließlich der Dienstaltersliste der Waffen-SS.
Kann man mit einer SS-Dienstalterliste Personen recherchieren?
Ja. Historiker und Provenienzforscher nutzen die Dienstalterlisten, um SS-Führer zu identifizieren, Dienststellungen einzuordnen und weitere Archivrecherchen gezielt vorzubereiten. Sie ersetzen jedoch keine vollständige Personenakte.
Ist die Nutzung dieser Listen in Deutschland erlaubt?
Die Nutzung ist im wissenschaftlichen, dokumentarischen und aufklärerischen Kontext zulässig, sofern die gesetzlichen Vorgaben (§ 86, § 86a StGB) beachtet und keinerlei propagandistische Ziele verfolgt werden.

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